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Rendez-vous mit Alfons

Kann man deutsch und französisch zugleich sein? Der deutsch-französische Kabarettist Emmanuel Peterfalvi alias „Alfons“ ging dieser Frage am 17. Mai in der Kulturetage in Oldenburg nach und kam zu einer interessanten Antwort. Mit im Publikum saßen auch Schüler*innen des Französischkurses 10c/m, die im Anschluss an die Vorstellung zum persönlichen Gespräch mit dem Künstler geladen waren.

Alfons mit dem Puschelmikro und orangefarbener Trainingsjacke – so kennen die meisten Menschen Emmanuel Petervalvi aus dem Fernsehen. In seinem aktuellen Bühnenprogramm „Alfons – jetzt noch deutscherer“ berichtete er mit viel Witz, warum und wie er die deutsche Staatsangehörigkeit angenommen hat. Doch Peterfalvi schlug auch ernstere Töne an. Er berichtete von seiner grand-mère, seiner Großmutter, die Auschwitz überlebt habe. Sie habe nicht nur überlebt, sondern das Leben geliebt, viel gelacht, die Entschuldigung eines ehemaligen Lageraufsehers angenommen und sich sogar mit ihm angefreundet. Dieses Versöhnen, das Aufeinanderzugehen, das gerade zwischen den beiden Ländern Deutschland und Frankreich so wichtig war und ist, auch darum ging es an diesem Abend.

Die Schüler*innen, die die Vorstellung im Rahmen eines ERASMUS+ Projektes vergünstigt besuchen konnten, tauschten sich im Anschluss mit Peterfalvi aus. Neugierig fragten sie nach, wieviel des Programms einstudiert sei, und waren von der Antwort – 95 % – beeindruckt. Auch wollten sie wissen, wie der Künstler sein Programm entwickle und wie lange es dauere, bis es fertiggestellt sei. Peterfalvi berichtete, dass es bis zu sechs Monate dauere, bis ein solches Programm in den Grundzügen stehe, an dem man dann aber immer wieder weiterfeile. Die Frage, ob Peterfalvi Witze über alles mache oder ob es für ihn Grenzen gebe, die nicht zu überschreiten seien, gab Peterfalvi  an die Schüler*innen zurück. Man einigte sich mit darauf, dass es nichts gebe, worüber man nicht lachen könne. So hätte es seiner grand-mère sicherlich auch gefallen.

Eine Frage blieb noch offen: Kann man denn nun deutsch und französisch zugleich sein? Laut Peterfalvi schon. Deutsche seien zwar diszipliniert und Franzosen „normal“, beides zusammen könne man aber vereinen. Alfons zumindest.

Text/Fotos: K.Strack

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