
„Wohin gehöre ich mitten in dieser Zeit“
LeseZeichenMusikVideo-Performance als letzte Veranstaltung im Rahmen des Erinnerungsgangs 2015
Als Jugendliche entdeckte Maria Consuelo Tanzer zufällig, dass ihr Vater Jude ist. Bis dahin hatte er nicht darüber mit ihr gesprochen. Sie erfuhr, dass er 1938 über Portugal in die USA emigrieren musste und als GI 1945 zurückkam. Insofern ist hier eine gewisse Parallele zur Biographie Jennifer Teeges – allerdings auf Seiten der Verfolgten.
Francisco Tanzers (1921-2003) Werke, besonders die Lyrik, wurden von namhaften international anerkannten Komponisten der Gegenwart (Schnittke, Cage) vertont; sein Schreiben ist der beeindruckende Versuch, den Unfassbarkeiten des Geschehenen, auch des Krieges und seiner Folgen, mit empathischer Vorurteilslosigkeit zu begegnen und einen versöhnlichen Ansatz zu finden.
„Wohin gehöre ich mitten in dieser Zeit./Nirgendwohin – oder /überall dorthin,/ wo diese Frage/gestellt wird.“
„Hölle bleibt Hölle, wen immer sie trifft“
In einer öffentlichen Abendveranstaltung im Wilhelm13 werden mit verschiedenen künstlerischen Mitteln Wege des Erinnerns dargestellt:
- Videos aus dem Seminarfach von Karin Lipp
- LeseZeichen aus dem Deutschkurs 12.Jg. von Antje Dubral
aus Tanzers Werk, gelesen von seiner Tochter, Maria Consuelo Tanzer - Musikalische Umsetzung der Tanzer-Texte durch den Schlagzeuger Hannes Clauss
- Musikbeiträge vom MAYOFES-Ensemble
Montag, 16.November 2015 19.00 Uhr
, Ort: Wilhelm13, Leo-Trepp-Str.13
Eintritt: 5.- Karten im Sekretariat der GAG und an der Abendkasse ab 18.30
(ca. 80 Plätze)