Theater Euro in der GAG
In einer Wohngemeinschaft sind Zimmer frei. Der einzige Bewohner, ein Deutscher, hat die Idee, die freien Zimmen an Ausländer zu vermieten, um seine Masterarbeit über kulturelle Unterschiede mit Anschauungsmaterial unterlegen zu können. Es ziehen ein: eine Finnin, eine Griechin und ein Italiener.
„Die Euro-WG – wo Geld ist, ist es schön“ ist ein Theaterstück für Schulen, das von der Europaunion NRW in Auftrag gegeben wurde und in Zusammenarbeit mit der Staatskanzlei Hannoverfür alle zehnten Klassen an der Graf-Anton-Günther Schule aufgeführt wurde. Am Beispiel einer Wohngemeinschaft konnte recht schnell die Problematik eines privaten wie auch politischen Zusammenlebens verdeutlicht werden. Jeder bringt unterschiedliche Fähigkeiten und Kenntnisse, aber auch unterschiedlich viel Geld und auch Arten und Weisen des Umgangs mit fehlendem Geld mit ein. Spülen muss ebenso organisiert werden wie einkaufen, die Miete muss bezahlt werden und eingekauft werden soll auch. Das Geld wird insgesamt knapper, wobei die Griechin und der Italiener spowieso keines haben. Aber lustig sind sie, unterhalten die anderen und können wenigstens kochen und das Leben genießend vor sich hinleben. Im Gegensatz dazu ist für den Deutschen und die Finnin der Besitz von Geld, dessen Verwendung und vor allem die Verteilung der Aufgaben am wichtigsten. Am Ende geht es in der Wohngemeinschaft, wie auch in Europa um die großen Fragen: Gemeinschaft, Solidarität, wie gehen wir eigentlich miteinander um und letztlich um die Frage, wie wollen wir in Europa eigentlich leben.
Das Spiel mit Stereotypen und Vorurteilen wurde in dieser Vorstellung so gut umgesetzt, dass die Schülerinnen und Schüler sich in die Fragestellungen haben einbeziehen lassen. Solidarität sei wichtig, wurde gesagt, da die Menschen selbst an den Situationen selten schuld seien. Die Idee eines Europa als Friedensgemeinschaft wurde als äußerst wichtig qualifiziert, wenn auch im Stück selbst sogar ein Boxkampf durchgeführt wurde. Letztlich wurde aber die Verschiedenheit als Bereicherung empfunden und einige Schülerinnen und Schüler gingen sogar so weit zu sagen, dass man wirklich voneinander lernen könne.
Rüdiger Pötzsch, Öffentlichkeitsreferent der Graf-Anton-Günther Schule