Platt an der GAG – 2. „Plattdüütsche und Saterfreesche Schooltheaterdag“
Plattdeutsch wurde am Freitagvormittag im Forum der Graf-Anton-Günther-Schule (GAG) in Oldenburg gesprochen. Dort fand der 2. „Plattdüütsche und Saterfreesche Schooltheaterdag“ statt mit Laiendarstellern der Grundschule Apen und der Grund- und Oberschule Friedrichsfehn.
Mit einem „Modelgang mit Lied und Gedicht“ wollten die Schüler der Grundschule Apen die 100 Zuschauer bei dem Theaterfestival begeistern. Die Idee zu dem Stück stammt von Plattdeutschlehrerin Ulrike de Vries. Entsprechend dem Titel präsentierten sich die drei jungen Darstellerinnen Käthe Riepe, Luna Haase und Jane Schwiertz in feinsten Kleidern auf der Bühne.
Neben den Aperinnen war auch eine plattdeutsche Schauspielgruppe der Grund- und Oberschule Friedrichsfehn gekommen. Lena Hemmieoltmanns, Lene Eiskamp, Francesca Henschel, Thea Nehring, Anja Schmedemann und Lea Petersdorff führten unter der Regie von Maike Sönksen eine Kurzform von Rotkäppchen auf.
Ebenfalls mit Rotkäppchen wollten Schüler aus Garrel (Landkreis Cloppenburg) punkten. Im Theaterstück der Grundschüler aus Kirchhatten (Landkreis Oldenburg) ging es um ein Schulzeugnis. Sie zeigten, wie sich Eltern und Großeltern mit einem kleinen Trick auf den Arm nehmen lassen.
Dritt- und Viertklässler der Grundschule Golzwarden (Wesermarsch) zeigten eine Schulstunde, in der nicht alles wie geplant verläuft. Die „Litje Skoule Skäddel“ (Saterland) machte über „Käizekällen“ (Zahnschmerzen) Scherze. Den Abschluss machte die Theater-AG des Laurentius-Siemer-Gymnasiums (Saterland) mit Auszügen aus „Momo“ nach Michael Ende.
„Platt is cool“ steht auf dem Programm der mehrstündigen Veranstaltung. Dieser kleine Ausflug in die Jugendsprache täte gar nicht not, auch wenn Plattdeutsch und Englisch bekanntlich einander ähneln.
Die etwa 100 Schülerinnen und Schüler der Region „ehemaliges Oldenburger Land“ waren mit viel Engagement bei der Sache. Das können auch Zuschauer bezeugen wie der Generalintendant des Oldenburgischen Staatstheaters, Christian Firmbach, und Hans-Hinrich Kahrs, der Koordinator für alle Projekte der Landesschulbehörde ist, die darauf zielen, Niederdeutsch und Saterfriesisch wieder stärker an die Schulen zu bekommen. Der Schultheatertag der Niedersächsischen Landesschulbehörde findet alle zwei Jahre im Wechsel mit dem Plattdeutschen Lesewettbewerb statt.
„Ziel dieses Treffens ist es, die Freude der Kinder am Theaterspiel und an der niederdeutschen Sprache zu wecken und zu fördern“, sagte Andrea Cordes. Die Lehrerin der Grundschule Kirchhatten ist Beauftragte der Niedersächsischen Landesschulbehörde für die Region und ihre Sprachen im Unterricht.
Das Zusammentreffen der Schulen diene als Motivation für die Schüler, weiter Theater zu spielen, so Cordes. Zudem könnten sich die Lehr- und Honorarkräfte austauschen und sehen, wie weit sich die anderen Schulen im Plattdeutschen oder Saterfriesischen entwickelt haben.