Skip to content

Weltenbrand – ein Theaterstück für ein Europa des Friedens und gegen europafeindliche Entwicklungen

– so jedenfalls der Eindruck von Schülern nach der Aufführung. Etwas Musik, drei richtig gute Schauspieler der Theatergruppe „Axensprung“ aus Hamburg und eine spärlich ausgestattete Bühne mit Trompete, Koffer, Säcken und Uniformteilen reichten aus, um dieses Ergebnis auch bei Jugendlichen zu erzielen, die sonst ganz anderen Reizen ausgesetzt sind.

Thematisch ging es um den 1. Weltkrieg und ein Tagebuch des Soldaten Reisinger, in dem seine Gedanken, vor allem aber seine Gefühle deutlich werden. Im Gegensatz dazu werden etwa militärische Anordnungen der Jahre 1914 bis 1918 vorgetragen, aber auch Texte aus dem Roman „Heeresbericht“ von E. Köppen, Gedichte und auch Auszüge aus Briefen anderer Soldaten.

„Ein ungewöhnlicher Theateraufbau war das“, so Justin, „eher eine Art Hörspiel mit Gestik und Mimik“. Die Informationen über die Zeit seien gar nicht so wichtig gewesen, ergänzt Niklas. Spannender und weit  beeindruckender sei gewesen, dass man in den Verlauf eines Krieges und die Schrecken einer Schlacht hineinfühlen konnte.

„Der Irrsinn ist erwacht, bis alles reglos im Blutbrei erstickt“, gibt Reisinger in dem Stück Auskunft über seine Sichtweise des Krieges. Die entwickelt sich aber erst, bevor nach Stolz und Hoffnung, militärischem Leben, einigen gewonnenen Schlachten dann Verluste, Verwundungen, Verstümmelungen ihren Preis fordern. Am Ende des Stückes, aber wirklich erst am Ende, fragt er nach dem Sinn des Krieges, nach dem Sinn des Sterbens und findet darauf keine Antwort mehr – außer sich in den Irrsinn einer psychatrischen Anstalt zu flüchten. Anknüpfungspunkte also zuhauf für heutige Schülerinnen und Schüler, um über Krieg und Frieden, aber auch über die Bedingungen für beides neu nachzudenken. Im Verlauf des 1. Weltkrieges sind insgesamt rund 8,2 Millionen Menschen gestorben.

An den Anfang scrollen