Welt-Bürger essen Welt-Burger
Vertreten durch beinahe 40 engagierte Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 9 und 10 nahm die GAG, niedersächsische „Pilotschule Globales Lernen“, am 7. Juni in der Kulturetage Oldenburg am regionalen Eine-Welt-Tag (globo.log-live 2017) von VNB und VEB mit ihren Lehrern Wiebke Jech und Thorsten Spahr teil.
In einem gemeinsamen Einstieg in den Tag wurde zunächst danach gefragt, welche Vorstellungen vom Leben Gleichaltriger in Uganda, Indien und Kolumbien bestehen. In eigens vor Ort gedrehten Kurzfilmen kamen sodann ein Dutzend junger Menschen aus diesen fernen Regionen der Welt zu Wort, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der jeweiligen Lebenswirklichkeit zu reflektieren und so manche Klischees gerade zu rücken. Freizeitgestaltung, persönliche Ziele und Hoffnungen für die Zukunft wichen denn doch häufig deutlich weniger von dem ab, was die mehr als 200 versammelten jungen Oldenburger selbst als das Wichtigste für ihr Leben erachten: Bildung und Wissen, Familie und Freundschaften, Verwirklichung eigener Ziele und eine gute, gerechte globale Vernetzung.
Häufig als abstrakt empfundene globale Themen wurden im Laufe des Tages sodann auf das Thema „Essen“ verdichtet. In den dreizehn angebotenen Workshops wurde fokussiert: weltweite Zusammenhänge erkennen, die eigene Rolle in den globalen Prozessen reflektieren, scheinbar zementiert Feststehendes – wie etwa bestehende Machtgefüge und politische Systeme – befragen und einen Perspektivwechsel wagen, schließlich daraus eigene Werte und Handlungsmöglichkeiten entwickeln.
Aus dem vielfältigen Angebot, abgerundet durch einen vegetarischen Welt-Burger in der Mittagspause, nahmen die GAG-Welt-Bürger verschiedenste Eindrücke mit:
„Dass die Lebensmittelverschwendung ganz praktisch bedeutet ´Allein die in Europa einfach so weggeworfenen Lebensmittel jedes Jahr könnten locker die gesamte Bevölkerung des afrikanischen Kontinents gut versorgen´, das hat mich schon zum Nachdenken gebracht“, meint Pascall (10f). „In meinem Workshop haben mich besonders die veganen Brotaufstriche geschmacklich voll überzeugt – ich könnte mir vorstellen, Einiges auch privat auszuprobieren“, sind sich Anna und ihre Mitschülerin einig. Sophie (9mu) fand die eigene Herstellung des Essens in ihrem Workshop zwar „teilweise ziemlich chaotisch“, aber die „Auswirkungen unseres Ernährungsverhaltens auf den Klimawandel, besonders der hohe Fleischkonsum“ waren dann doch aufschlussreich. „Eigentlich ganz cool“, meint Elisa (9mu), sei ihr Workshop-Angebot; vor allem „der immense Energieverbrauch bei der Herstellung einiger Lebensmittel“ sei ausführlich präsentiert und kritisch diskutiert worden.
In besonderer Weise beeindruckt zeigten sich die GAG-Austauschschüler Adriana und Mateo. „Die GAG bietet seinen Schülern richtig tolle Möglichkeiten, mit so vielen weiteren Schülern von anderen Schulen zusammenzukommen, um Interessantes und Neues zu lernen!“ (Adriana aus Mexiko, zur Zeit 9mu). „Dieser Tag ist wirklich weiterzuempfehlen. Mir hat es hier viel Spaß gemacht! Ein solches Angebot wie von der GAG gibt es an der deutschen Schule bei mir zu Hause nicht“, ergänzt Mateo (aus Ecuador, zur Zeit 9mu). Die Zukunft liegt in den Händen der Welt-Bürger … diese essen natürlich den Welt-Burger – und die Zukunft beginnt jetzt und bei uns.