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Mein Austauschjahr in Russland – Veronika Bossert berichtet aus Omsk

Ich bin nach Russland, zu meiner Oma, mit meiner Familie geflogen. Wir wohnen hier in Omsk, Issilkul, einer kleinen Stadt. Meine Familie ist nach drei Wochen wieder nach Deutschland zurückgeflogen, weshalb es am Anfang ohne ihnen schwer war, aber ich habe mich nach einem Monat daran gewöhnt.

Mein Schulleben

Als ich angekommen bin, waren Ferien, welche immer am 25. Mai anfangen. Zwei meiner Mitschüler haben sich mit mir getroffen und alles erklärt und gezeigt. Nach ein paar Tagen haben wir uns noch einmal getroffen und haben uns über unsere Länder ausgetauscht und gleich danach die Bücher für die Schule in der Schulbibliothek abgeholt. Der erste Schultag ist immer am ersten September, das war einer der schönsten Tage in Russland. Alle haben eine Schuluniform angehabt, sich schön gemacht und Blumen mitgebracht für die Lehrer, da am gleichen Tag auch ein Feiertag für die Lehrer ist. An der Schule hat Musik gespielt, alle Klassen haben sich hingestellt und es wurden Reden gehalten, Lieder gesungen und Gedichte vorgestellt. Nach dem Programm habe ich meine Klassenlehrerin und Mitschüler kennengelernt. Wir sind zusammen 28 Schüler in der Klasse und alle sind sehr nett. Ich habe schnell gute Freunde gefunden. In den ersten zwei Wochen war es ein bisschen schwer sich in der Schule zu orientieren, da ich noch nicht ganz wusste, wo die Räume sich alle befinden. Ich habe eine Mitschülerin immer angerufen oder andere Schüler gefragt, zu welchem Raum ich gehen muss und wo dieser sich befindet. Nach der ersten Stunde sind wir immer zusammen in den nächsten Unterricht gegangen. Aber nach ungefähr zwei Wochen fand ich mich ganz gut zurecht. In Russland ist es so, dass jeder Lehrer einen Klassenraum hat und die Schüler dann die Räume wechseln müssen. Der Unterricht gefiel mir auch sehr gut, am Anfang war es ein bisschen komisch, dass alles auf Russisch ist und ich hatte auch ein paar Probleme gehabt mit dem schreiben, da alle sehr schnell schreiben und ich am Anfang langsam geschrieben habe, aber nach ein paar Tagen habe ich mich auch daran gewöhnt und inzwischen schreibe ich genauso schnell wie alle anderen. Während dem Unterricht wurde alles sehr gut erklärt. Man bekommt fast für jede Hausaufgabe eine Note und immer, wenn man zur Tafel gerufen wurde. Hier gibt es vier Noten „2, 3, 4“ und „5“, die Note 2 ist die schlechteste und die Note 5 die beste. Außerdem hat man hier gar keine Doppelstunden und man kriegt einen Stundenplan für das ganze Jahr. Hier ist die Schule in Schichten aufgeteilt, die erste und zweite. Die erste Schicht geht von 8:15 – 13:20 Uhr, die zweite Schicht von 14:00 – 19:15 Uhr (ich war in der ersten Schicht). Deswegen hat man keinen Nachmittagsunterricht, aber dafür hat man hier am Samstag Schule. Am Samstag sind die Schulstunden verkürzt und somit endet die Schule um 12:20 Uhr. Das Fach Religion und Politik gibt es hier nicht und Informatik ist schon seit der fünften Klasse Pflicht. Mathe ist hier aufgeteilt in Algebra und Geometrie. Russisch und Englisch sind die einzigen Sprachen, die in der Schule gelernt werden, an manchen Schulen wird auch Deutsch unterrichtet. Dann gibt es noch ein Fach, welches es in Deutschland nicht gibt, es ist so wie Politik, Geschichte und Werte und Normen in einem gemischt. Nach der neunten Klasse muss man Prüfungen schreiben in Russisch, Mathe und noch zwei Fächer, die man sich aussuchen muss. Für diese Prüfungen werden extra Stunden gemacht, in denen man dafür lernen kann.

Meine Eindrücke

Der Winter wird hier bis zu -40°. Ab -30° können die Schüler selber entscheiden ob sie zur Schule kommen oder zuhause bleiben, denn die Schule fällt nicht aus. Wir sind ziemlich oft Ski gefahren, sowohl mit der Schule, als auch mit meinem Onkel, da es hier sehr viel Schnee gibt, welcher bis zu über einem Meter hoch geht. Der Sommer wird hier bis zu +32°, hitzefrei gibt es hier aber nicht, weil die Ferien den ganzen Sommer über sind.

Am schönsten fand ich es hier in den Wald zu fahren, weil man im Winter Ski fahren kann und im Sommer Fahrrad fahren und spazieren kann (nur die sehr vielen Mücken nerven hier).
Ich freue mich bald meine Familie und Freunde wieder zu sehen und nach Deutschland zurück zu kommen, aber ich werde trotzdem alle hier sehr vermissen.

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