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Schüler optimieren mit Computern Notfallpläne

– dies und weiteres berichtet Silas Köhnke von der MINT-EC-Akademie Computational and Mathematical Modeling in Aachen (17.09.2017 – 22.09.2017):

Ich durfte an der MINT-EC-Akademie für computergestützte, mathematische Modellierung, die diesen September an der RWTH Aachen stattfand, teilnehmen und werde im Folgenden über meine Erlebnisse und Eindrücke berichten.

Grundlegend gesagt wurde jeder Kleingruppe ein reales, sehr komplexes Problem aus dem Bereich der Wirtschaft und Industrie gestellt. Dieses sollte im Laufe der Woche mittels mathematischer Methoden und Computersimulationen und unter Betreuung einer/s Doktorandin/-en (teilweise) gelöst werden. Am letzten Tag sollten die Ergebnisse den Problemstellern in einer Präsentation vorgestellt werden. Die Problemstellung meiner Gruppe beschäftigte sich mit der Apotheken-Notdienstplanung. Ziel war es einen Apotheken-Notdienstplan für das Gebiet Nordrhein für das Jahr 2017 zu entwerfen, wobei zahlreiche Kriterien zu beachten waren, wodurch diese Aufgabe sehr komplex wurde. Dieser Plan sollte selbstverständlich von einem selbstgeschriebenen Programm automatisch entworfen werden, sodass das Ergebnis auch auf andere Zeiträume und Gebiete anwendbar ist.

Ablauf

Am Anreisetag stand an oberster Stelle das Kennenlernen. Deshalb ging es nach einigen Spielen im Hostel relativ schnell in die Kleingruppen (5-6 Personen), in welchen im Laufe der Woche gearbeitet werden sollte. In diesen Gruppen wurde eine Stadtrallye durchgeführt. So wurden wir darauf vorbereitet, für die nächsten Tage in diesem Team zu arbeiten. Anschließend haben wir alle zusammen in einem Restaurant zu Abend gegessen und den Tag in dem Plenum abgeschlossen. Das Plenum wurde jeden Abend durchgeführt. In diesem haben wir den Tag reflektiert, über organisatorische Dinge gesprochen und einige Gruppenspiele gespielt.

Nach einem relativ entspannten Tag wurde es in den folgenden Tagen jedoch ernst. Nachdem am Montag den Kleingruppen die Problemstellungen zugewiesen wurden und es ein kurze Einleitung in die mathematische Modellierung in Form eines Vortrags gab, sahen die folgenden Tage grundlegend wie folgt aus: Nach einem Frühstück im Hostel sind wir gemeinsam zur RWTH Aachen gelaufen und haben dort vormittags in den einzelnen Gruppen gearbeitet. Dann haben wir gemeinsam in der Mensa der Universität gegessen und sind anschließend wieder bis zum Abend in die Gruppen gegangen. Bevor es wieder in das Plenum ging, gab es Abendessen. Danach hatten wir Freizeit, d.h. es war uns überlassen, ob wir unsere Gruppenarbeit weiterführen oder etwas anderes unternehmen wollen.

Allerdings gab es auch des Öfteren Ausnahmen. So haben wir die „Powerwall“ der Universität besichtigt, bekamen einen Überblick über die Studienmöglichkeiten an der RWTH Aachen und sind am Mittwochmittag nach dem Essen zum Dreiländereck gewandert. Besonders hat mir die Wanderung gefallen, da diese eine Abwechslung zum „Alltag“ darstellte und wir so den Kopf frei bekommen konnten.

Am letzten Tag hat jede Gruppe ihre Ergebnisse erfolgreich und stolz präsentieren können. Zudem musste jede Gruppe ihre Arbeit in der Form eines Berichtes dokumentieren, der dem jeweiligen Problemsteller überreicht wurde. Bei einem Buffet konnten wir uns mit den Problemstellern über die Ergebnisse austauschen und bekamen Rückmeldungen zu unseren Lösungsansätzen. Nach einem „Abschluss-Plenum“ ging es dann wieder nach Hause.

Fazit

Die Organisation der gesamten CAMMP-Week und die Versorgung mit Essen und Trinken waren ausgezeichnet. Zudem war es interessant, an einer echten Problemstellung zu arbeiten, dessen Lösung auch tatsächlich in der Realität Anwendung finden könnte. Das hohe Niveau und die Komplexität dieser Probleme haben mir ebenfalls gefallen. Darüber hinaus trug eine gute Gruppendynamik dazu bei, dass der Spaß, trotz langer Arbeitszeiten (teilweise bis in die Nacht hinein), dennoch nie zu kurz kam. Außerdem habe ich endlich erfahren, was computergestützte Modellierung wirklich ist und wie der Prozess der Lösungsfindung aussehen könnte. Auch habe ich mitgenommen, wie wichtig es ist im Team zu arbeiten, um zu einem zufriedenstellenden Ergebnis zu kommen.

Unser Problem konnten wir in der Gruppe aufgrund der Komplexität und der begrenzten Zeit nicht vollständig lösen. Jedoch konnten wir unserem Problemsteller eine Teil-Lösung für Städte präsentieren und ihm durch unseren neuartigen Lösungsansatz Ideen liefern, die ihm weiterhelfen werden. Gleichzeitig habe ich viele neue Dinge gelernt, sodass letztendlich beide Seiten von dieser Woche profitiert haben. Meiner Meinung nach ist die Teilnahme an dieser oder einer ähnlichen Veranstaltung aufgrund der wertvollen Erfahrungen zu empfehlen.

–Bilder: MINT-EC, Text: Silas Köhnke

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